Tipps zum Üben

Übung macht den Meister – doch das Üben muss gelernt sein!

Die Vorteile des Musizierens liegen klar auf der Hand: Wer den Fortschritt liebt und anstrebt, wird immer wieder mit neuen Herausfor­derungen oder Hindernissen konfrontiert. Damit man sich davon nicht abschrecken lässt, sondern motiviert mit Freude üben kann, gibt es eine Zusammen­fassung der besten Übungstipps, die sich für jedes Instrument anwenden lässt.

Man muss »das Üben« üben!

Unsere Kinder sind zu Beginn einer Instrumentalausbildung in der Regel nicht in der Lage, die Notwendigkeit des Übens zu verspüren. Der Prozess des »Üben-Lernens« dauert fast genau so lange, wie die Ausbildung selbst. Den besten Erfolg verspricht regelmäßiges Üben. Fünfzehn Minuten am Tag sind hilfreicher, als fünf Stunden am Wochenende!

Wir empfehlen einen selbstgewählten übungsfreien Tag in der Woche, der vom Schüler selbst bestimmt werden sollte. Jedoch, nach Möglichkeit, nicht im direkten Anschluss an den Unter­richts­tag.

Das Alter ist kein Hindernis

Grundsätzlich ist es sinnvoll, in jungen Jahren mit dem Erlernen eines Instrumentes zu beginnen. Es ist aber keine Grund­voraussetzung, denn bei der Musik gibt es kein »zu alt«. Spaß ist hierbei das Wichtigste. Das motorische Gedächtnis entsteht, wenn man den Händen zeigt, was sie zu tun haben. Und das ist vom Alter unabhängig.

Sieben goldene Regeln für Schüler:

  • Übe regelmäßig.
  • Plane feste Übezeiten.
  • keine Vorausarbeiten
  • Suche einen ruhigen Übungsplatz.
  • Lass dir Zeit beim Üben.
  • Übe gründlich und konzentriert.
  • Wiederhole alte Übungen und Stücke.

Sieben goldene Regeln für Eltern:

  • Hören Sie Ihrem Kind zu.
  • Nehmen Sie die Kinderleistung ernst.
  • Ermuntern Sie Ihr Kind und wecken Sie Interesse.
  • Weder verletzend tadeln noch überschwänglich loben.
  • Hören Sie gemeinsam Musik.
  • Singen Sie gemeinsam.
  • Gehen Sie gemeinsam in Konzerte.

Realistische Ziele in Etappen erreichen

Um sich selber nicht zu überfordern und mit Motivation zu musizieren, hilft erstmal Geduld. Klingt banal und altbekannt, ist aber tatsächlich eine Grundvoraussetzung. Manchmal hilft ein Plan mit Etappenzielen, um sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Ganz nach dem Motto »Lass die Struktur dich befreien« kann man sich an diesen Plan halten und dann mit dem ersten Schritt einsteigen.

Konzentration

Um motiviert zu bleiben, sollte man auf eine gute Konzentration acht geben. Auch hierfür eignen sich kleine Übungseinheiten. Merkt man, dass die Konzentration verschwindet, sollte man eine Pause einlegen. Ein kleiner Test kann verraten, ob sich das Erlernte bereits im Gehirn eingeprägt hat.

Die richtige Haltung bei Tasteninstru­men­ten

Bei Tasteninstrumenten sollte man Folgendes beachten: Unter- und Oberarm sollten beim Spielen einen 90°-Winkel bilden. Wenn der Winkel kleiner ist, schmerzt das Spielen nach einer gewissen Zeit. Die Fingerhaltung ist gekrümmt, damit man Kraft hat die Tasten zu drücken. Zwischen die Mittelhand und die Tastatur sollte idealerweise ein kleiner Tennisball passen. Wenn man mit den Fingern nah an den Tasten bleibt, verhindert man unnötige Wege und kann dadurch schneller spielen. Die Kraft nimmt man aus dem Arm.

Die Entdeckung der Gelassenheit

Langsames Üben hilft, Fehler zu vermeiden. Tempo bedeutet Stress und unter Stress lernt kein Hirn. Außerdem werden Fehler im Gehirn als falsche Information abgespeichert. Das führt zu Frustration, wenn man diese Fehler ständig wiederholt. Auch für das Rhythmusgefühl ist Zeitlupe wichtig. Ein Metronom kann hierbei zur Kontrolle ideal unterstützen.

Rhythmus und Noten trennen

Wo man startet, ist jedem selbst überlassen. Um sich mit dem Stück zu Beginn jedoch vertraut zu machen, sollte man Rhythmus und Töne trennen. Wenn man mit der Hand den Rhythmus zunächst so lange klopft, bis er sich einprägt, fällt das Melodiespiel leichter. Auch das sollte man zunächst unabhängig von Rhythmus spielen, sodass man später beides zusammensetzen kann.